Wichtige Gesundheitseinrichtung für Patienten aus dem Unterland!

“Jetzt ist die Katze aus dem Sack, ab nächster Woche, genau ab 01. September, wird das ehemalige Institut für Nuklearmedizin und Schilddrüsendiagnostik in Wörgl nicht mehr öffentlich durch die Tirol Kliniken, sondern auf privater Basis geführt. Seit 1989 haben die Mitarbeiter dort Krebserkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, gutartige Tumore, Knochenentzündungen, Nierenerkrankungen, Rheuma oder Herzkrankheiten diagnostiziert bzw. behandelt. Vor allem für betroffene Patienten aus dem Unterland war und ist diese Gesundheitseinrichtung wichtig. Allein zwischen 2010 und 2016 sind am Institut 45.764 Patienten behandelt worden, jährlich rund 6.500 Patienten, Mehrfachbesuche nicht mitgezählt. Seit 2015 hat die Liste Fritz mit Landtagsanfragen und Landtagsanträgen für die Versorgung der vielen Kassenpatienten an dieser Gesundheitseinrichtung gekämpft. Die gute Nachricht ist daher jetzt, dass das Institut als Ambulatorium mit Kassenvertrag weitergeführt wird und damit die betroffenen Patienten weiterhin in Wörgl betreut und behandelt werden. Die Kosten werden direkt von der Sozialversicherung übernommen”, berichtet Liste Fritz-Abgeordnete Isabella Gruber.

ÖVP-Landesrat Tilg hat Privatisierung vor zwei Jahren noch ausgeschlossen! 

Die Liste Fritz hat im Juli-Landtag eine schriftliche Landtagsanfrage an ÖVP-Landesrat Tilg zur Situation der Nuklearmedizin und Schilddrüsendiagnostik gestellt. Noch vor zwei Jahren hat ÖVP-Landesrat Tilg die geplante Privatisierung vehement abgestritten.

“Bei der Landtagsdebatte zum Antrag der Liste Fritz, die Patienten am Institut in Wörgl weiterhin öffentlich und nicht nur privat zu versorgen, hat Landesrat Tilg am 05. Februar 2015 noch behauptet ´Es hat überhaupt niemand jemals etwas gesagt von privatisieren, wirklich überhaupt nie jemand.´ Damals hat uns Tilg als Unruhestifter hingestellt, jetzt wird doch privatisiert. Aber Hauptsache, es ist durch unser Aufzeigen sichergestellt, dass die Patienten weiterhin öffentlich versorgt werden”, meint Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Übernahme und Leitung nicht ausgeschrieben!

“Die Bedingungen, zu denen jetzt privatisiert wird, lassen allerdings einige Fragen offen. Es ist erstaunlich, dass die Landesregierung und die Tirol Kliniken die Übernahme und Leitung dieser Gesundheitseinrichtung nicht ausgeschrieben haben. Der seit 2010 eingesetzte Institutsleiter, dessen Qualifikation wir nicht in Frage stellen, wird die Einrichtung direkt und ohne Ausschreibung übernehmen. ÖVP-Landesrat Tilg beantwortet nicht, warum er diese Vorgangsweise gewählt hat bzw. ob es andere qualifizierte Interessenten gegeben hätte. Ob die finanzielle Abgeltung im Rahmen der Übernahme für die Tiroler Steuerzahler akzeptabel ist, lässt sich aus den Tilg-Antworten schwer abschätzen. Das Land Tirol und die Tirol Kliniken haben die Anschaffungswerte und Baukosten mit rund 315.000 Euro bewertet, den Restbuchwert, also die zu zahlende ´Ablöse’, mit 192.000 Euro festgesetzt. Positiv ist für uns, dass ein Teil der Mitarbeiter zu den gleichen Bedingungen am Institut übernommen wird und zwei andere Mitarbeiter in den Spitälern Schwaz und St. Johann einen neuen Arbeitsplatz finden”, hält Isabella Gruber fest.

Im Wortlaut:

Die Anfragebeantwortung von LR Tilg zur Anfrage der Liste Fritz-Landtagsabgeordneten Isabella Gruber, vom 09. August 2017