Liste Fritz-Gesundheitssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider ist über die Vorschläge der zuständigen schwarzen Landesrätin Cornelia Hagele entsetzt. Denn um den Mangel an Pflegekräften in Tirol zu verkleinern, will sie Ressourcen ausschöpfen und Teilzeitkräfte dazu motivieren, ihre Stundenzahl zu erhöhen. Für Haselwanter-Schneider kommt diese Aussage einer totalen Kapitulation gleich. “Hagele war bereits bei Amtsantritt bekannt, dass wir mit einem massiven Pflegenotstand zu kämpfen haben. Wenn das jetzt ihr Beitrag zur Entspannung auf dem Pflegesektor ist, dann ist sich Hagele entweder der Dringlichkeit dieses Themas nicht bewusst oder sie ist einfach nur unfähig”, so Haselwanter-Schneider, die bei Hagele ein Totalversagen im Bereich der Pflege ortet. “Seit beinahe 15 Jahre setze ich mich für eine Verbesserung im Bereich der Pflege ein, bringe Antrag für Antrag, bis heute hat die ÖVP fast alle Initiativen der Liste Fritz schubladisiert. Stattdessen wartet Hagele jetzt mit geistlosen Vorschlägen zur Entspannung des Pflegenotstandes auf, die an Inkompetenz und Unerfahrenheit nicht zu überbieten sind. Hagele sollte sich einmal fragen, warum es in der Pflege überhaupt Personen in Teilzeitbeschäftigung gibt? Das wird sicherlich seine Gründe haben. Außerdem sind die meisten Teilzeitbeschäftigten aufgrund des Pflegenotstandes eh schon verpflichtet, ihre Stundenzahlen zu erhöhen. Diese jetzt dazu anhalten, noch mehr Stunden zu leisten, klingt wie ein Hohn”, kann Haselwanter-Schneider den Vorschlag Hageles überhaupt nicht nachvollziehen. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass Teilzeitkräfte ohnehin schon aufgrund des Personalmangels viel kompensieren. “Aber was soll man von einer schwarz-roten Landesregierung halten, die wortbrüchig ist. Im September des Vorjahres wurde noch vollmundig versprochen, Einspringdienste monetär abzugelten. Bis heute wartet man vergeblich darauf”, so Haselwanter-Schneider weiter.
Pflegende Angehörige endlich entlasten
Anstatt schon längst fällige Demenzkompetenzzentren, Pflegeplätze für junge Pflegebedürftige und ältere Menschen mit Behinderung einzurichten, hat dies die ÖVP mit ihrer Blockadepolitik jahrelang verhindert. Um dem Pflegenotstand effektiv begegnen zu können, braucht es ein Paket an Maßnahmen, die es gilt, auch umzusetzen. “Dazu gehört auch eine Stundenreduktion bei vollem Lohnausgleich, generell eine deutlich bessere Bezahlung aller in der Pflege tätigen Menschen wie auch ein Anreizsystem nach modernen arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten. Ich denke hier im Besonderen an Benefits, die es dem einen oder der anderen erleichtern, sich für diese Ausbildung zu entscheiden oder auch in den Pflegedienst zurückzukehren. Ohne Verbesserung der Rahmenbedingungen wird uns das nicht gelingen”, fordert Haselwanter-Schneider auf, endlich umzudenken. Auch eine wirksame Entlastung von pflegenden Angehörigen ist unbedingt erforderlich, um eine Entspannung des Pflegenotstandes zu erreichen. “Beispiele dafür gibt in Österreich bereits. Hagele bräuchte sich nur an ihren Kollegen im Burgenland wenden. Dort werden pflegende Angehörige, die das möchten, vom Land angestellt und sind somit auch abgesichert”.
Es braucht einen Kraftakt für Pflege
“Der Pflegenotstand in Tirol hat mittlerweile Dimensionen angenommen, die schnelles und kompetentes Handeln erfordern. Dazu bedarf es eines Kraftaktes der neuen Landesregierung”, so Haselwanter-Schneider, die auch die Gemeinden dabei unterstützen will. “Stellen wir 100 Mio. Euro für die Tiroler Gemeinden zur Verfügung, damit diese dann auch vernünftig nachbessern können”, fordert Haselwanter-Schneider endlich ein Umdenken in der ÖVP ein. “Gehen wir endlich neue Wege in der Pflege und Betreuung! Nehmen wir im Pflegebereich endlich mehr Geld in die Hand. Für alles andere haben wir genug Geld, aber wenn es um die dringendsten Bedürfnisse der Menschen in unserem Land geht, wird gespart!”