Der Ausverkauf Tirols, die Spekulation mit Grund und Boden und damit einhergehend das Verknappen und Verteuern des Wohnraumes für alle Tiroler geht frech weiter. Trotz aller Verpflichtung zur Kontrolle und trotz gegenteiliger Ansagen von ÖVP und SPÖ. Jüngstes Beispiel ist der Grundstückskauf des Bundestrainers der deutschen Fußballnationalmannschaft, Julian Nagelsmann. Dieser hat unlängst ein Freiland-Grundstück in Fieberbrunn mit knapp 1.000 Quadratmetern Fläche erworben. Innerhalb von sieben Jahren wurde dieses Grundstück vier Mal (!) verkauft, der Verkaufspreis ist in dieser Zeit um unglaubliche 1,5 Millionen Euro explodiert! „Der Fall Nagelsmann ist der x-te Fall, mit dem die Freiland-Regelung in Tirol ungeniert und bewusst missbraucht wird. Kein Wunder, dass sich bald kein Einheimischer mehr ein Baugrundstück in Tirol leisten kann, wenn derart astronomische Summen schon für ein Freiland-Grundstück hingeblättert werden!“, so Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint, der die schwarz-rote Landesregierung gefordert sieht. „Der Fall Nagelsmann zeigt schonungslos auf, dass die Freiland-Regelung im Tiroler Raumordnungsgesetz viel zu großzügig festgeschrieben ist. Sie wird wiederholt und bewusst ausgenutzt und missbraucht, um zahlungskräftigen und zahlungswilligen Investoren ein Wohndomizil mit viel Grund und Boden in Tirol zuzuschanzen. So ist der Ausverkauf Tirols hausgemacht!“, verlangt Markus Sint eine grundlegende Änderung und Verschärfung dieser Freiland-Regelung durch die schwarz-rote Landesregierung.

Fall Nagelsmann wird zur Nagelprobe für Bürgermeister und Landesregierung beim Umgang mit illegalen Freizeitwohnsitzen

„Für uns als Liste Fritz wird der Fall Nagelsmann zur Nagelprobe. Es ist für mich vollkommen unglaubwürdig, dass der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft plötzlich den Mittelpunkt seiner Lebens- und Arbeitsbeziehungen in Fieberbrunn haben soll. Zwar hat Nagelsmann als Käufer des Grundstücks erklären müssen, dass er keinen Freizeitwohnsitz in Fieberbrunn begründet. Wie er das als vielbeschäftigter Bundestrainer dem Fieberbrunner Bürgermeister ernsthaft und glaubwürdig weißmachen konnte, dass er in Fieberbrunn künftig auch wohnen und leben wird, ist für mich ein Fußballwunder der anderen Art und einfach unerklärlich“, schüttelt Sint den Kopf. „Da hat der Bürgermeister höchsten Aufklärungsbedarf. Er muss nachfragen, wie Nagelsmann jetzt wohnt und ob er noch weitere Wohnsitze, etwa in Deutschland hat!“ Sobald das Wohndomizil fertigstellt ist, hat der Fieberbrunner Bürgermeister ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. „Mir fehlt die Fantasie, was außer einem illegalen Freizeitwohnsitz da in Fieberbrunn entstehen soll? Da geht es um den Ausverkauf Tirols! Denn wenn der Bürgermeister und die Landesregierung solche Grundstücksdeals und Wohnbauten im Freiland ermöglichen und zulassen, sind weitere derartige Grundstücks-Deals zu befürchten. Dann allerdings können sich Bürgermeister und Landesregierung ihre regelmäßig vergossenen Krokodilstränen über die mühsamen Freizeitwohnsitz-Kontrollen und erst recht über den Ausverkauf Tirols sparen!“

Illegale Freizeitwohnsitze sind ein Schaden für die Einheimischen und befeuern den Ausverkauf unserer Heimat

Alleine im Bezirk Kitzbühel überschreiten drei Viertel aller Gemeinden die gesetzlich erlaubte 8%-Hürde, in den Bezirken Kufstein und Reutte liegt jede dritte Gemeinde drüber und im Bezirk Schwaz sind es 16 von 39 Gemeinden, damit 41%. „Illegale Freizeitwohnsitzen sind ein Tirol weites Krebsgeschwür! Sie verknappen Grund und Boden, ohne ein ganzjähriges Wohnbedürfnis zu befriedigen. Zudem verteuern sie dadurch das Wohnen für alle Einheimischen!“, weiß Sint, für den auch die Gemeinden die Draufzahler sind. „Sie haben zusätzliche Kosten für die zu schaffende Infrastruktur und werden zusehends zu seelenlosen Geisterdörfer, weil über viele Wochen niemand in diesen Häusern wohnt und sich am Dorfleben beteiligt! Deshalb fordern wir als Liste Fritz schon seit vielen Jahren eine ´Taskforce des Landes gegen illegale Freizeitwohnsitze`, um gerade den Bürgermeistern kleinerer Gemeinden die gesetzlich verankerte Kontrollaufgabe zu ermöglichen. Bisher haben sich ÖVP und SPÖ wider besseres Wissen dagegen gewehrt und unseren Vorschlag blockiert! So lassen sie die Gemeinden im Stich, den Wildwuchs an illegalen Freizeitwohnsitzen weiterhin zu und befeuern den Ausverkauf Tirols!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.