Datenauskunft anfordern – weitere Schritte bei HG Labtruck Datenleck müssen folgen!
Für Liste Fritz und Cobin Claims sind viele Fragen noch offen – erste Antworten müssen rasch und umfassend erfolgen
Platter und Co. haben Datenschutz einzuhalten!
“Nachdem aufgekommen ist, dass die HG Labtruck den Auftrag über die Auswertung der PCR-Tests in Tirol ohne Ausschreibung bekommen hat, musste der Geschäftsführer der HG Labtruck im Mai zurücktreten. Wie kann es sein, dass dieser Geschäftsführer im August noch Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten seines ehemaligen Unternehmens hat? Er war nicht mehr dafür zuständig und hätte diese Daten nicht mehr einsehen dürfen. Die schwarz-grüne Landesregierung und allen voran ÖVP-Landeshauptmann Platter haben sich bis heute nicht zum Datenleck bei der HG Labtruck geäußert. Keine Silbe, kein Wort des Bedauerns, obwohl das Land Tirol Auftraggeber der PCR-Testabwicklung war. Platter und das Land Tirol müssen Interesse daran haben, dass diese Daten sorgsam und unter Einhaltung des Datenschutzes behandelt werden”, erklärt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.
Datenleck bedarf dringend volle Aufklärung!
“Ich bin selbst von diesem Datenleck betroffen, habe bereits eine Datenauskunft bei der HG Labtruck und dem Land Tirol angefordert und werde noch diese Woche eine Anzeige gegen die HG Labtruck bei der Staatsanwaltschaft einbringen. Ich kann mir auch vorstellen, mich einer möglichen Sammelklage anzuschließen, dazu müssen wir aber erst einmal abwarten, ob die Staatsanwaltschaft selbst Anklage erheben wird. Auch die einmonatige Frist für die Datenauskunft von Seiten des Landes Tirol bzw. der HG Labtruck ist noch nicht verstrichen. In diesem Fall können wir jedenfalls nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Es braucht dringend volle Aufklärung!”, ist Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt.
Die Liste Fritz ruft betroffene Personen in Tirol dazu auf, eine Datenauskunft bei Land Tirol und HG Labtruck anzufordern. Hier geht es zur Homepage von Cobin Claims.
Cobin Claims unterstützt betroffene Bürger!
“Als zivilgesellschaftliche Organisation haben wir (Cobin Claims) in den vergangenen Jahren vermehrt datenschutzrechtliche Vergehen nachverfolgt und sind zahlreichen geschädigten Personen zur Seite gestanden. Zum Datenvorfall in Tirol stellen wir auf unserer Homepage zwei Formulare zur Anforderung einer Datenauskunft zur Verfügung. Als ersten Schritt sollten Menschen in Tirol, die eine COVID-Infektion gehabt haben, diese Datenauskunft anfordern, um zu überprüfen, ob sie vom Datenleck überhaupt betroffen sind. Das Formular ist bereits mehrere hundert Mal heruntergeladen worden. Das Land Tirol und die HG Labtruck müssen diese Datenabfragen innerhalb eines Monats beantworten, diese Auskunft hat möglichst umfassend zu erfolgen”, sagt Cobin Claims-Obmann Mag. Oliver Jaindl.
Sensible Gesundheitsdaten müssen geschützt werden!
“Was ist mit den Daten von 24.000 COVID-Infizierten in Tirol passiert? Wer hat diese Daten bekommen? Welche Kreise haben diese Daten gezogen? Viele Fragen sind noch offen und müssen rasch beantwortet werden. Sollte es sich um einen Hacking-Fall handeln, wären die 24.000 betroffenen Menschen aktiv zu informieren, das ist bisher nicht passiert. Eine einfache Excel-Datei ohne Passwortschutz ist an sich schon ein Problem, das sich insbesondere noch verstärkt, wenn sensible Gesundheitsdaten darin enthalten sind. Gesundheitsdaten sind die am besten zu schützenden Daten, weil sie Menschen bloßstellen können. Durch eine erlittene Kränkung können ideelle Schadenersatzansprüche der Betroffenen entstehen!”, erklärt Cobin Claims-Obmann Mag. Oliver Jaindl.