Besondere Situationen erfordern Kreativität – Freiwilligenpool an Pflegekräften aufbauen!

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Liste Fritz bringt Dringlichkeitsantrag im November-Landtag ein – Pflegesystem muss weiterhin funktionieren

Zahl der Hospitalisierungen steigt! 

“Die steigenden Corona-Zahlen in Tirol und in ganz Österreich haben uns in einen zweiten Lockdown gezwungen. Immer mehr Menschen müssen mit einer Corona-Infektion im Spital behandelt werden, immer mehr Menschen liegen auf den Intensivstationen. Natürlich erkranken auch zunehmend Pflegepersonen an Corona und können nicht mehr arbeiten. Es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass Pflegekräfte, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, weiterarbeiten müssen. Wenn sie symptomlos bleiben, geht von ihnen trotzdem eine Ansteckungsgefahr aus. Wenn sie tatsächlich erkranken, können sie sowieso nicht weiterarbeiten. Der zuständige Gesundheitslandesrat Tilg verlässt sich einmal mehr darauf, dass schon alles gut gehen wird. Tilg und der oberste Krisenmanager des Landes, Landeshauptmann Platter, gehen offensichtlich davon aus, dass Tirol genügend Pflegekräfte hat, um durch die Krise zu kommen.

Wir brauchen dringend Lösungen für den bevorstehenden Winter!

“Wir als Liste Fritz hätten lieber vorgestern als heute Vorsorge für die schwierigen Herbst- und Wintermonate getroffen. Tirol braucht einen Freiwilligenpool an ausgebildeten Pflegekräften, die derzeit nicht in der Pflege tätig sind. Das können ausgebildete Pflegepersonen sein, die vor kurzem in Pension gegangen sind, Pflegepersonen, die derzeit in Karenz sind oder Pflegepersonen, die mittlerweile in einem anderen Beruf arbeiten oder auf Arbeitssuche sind. Dieser Freiwilligenpool soll als ultimativer Puffer zur Verfügung stehen, wenn es eng wird. Dazu muss die schwarz-grüne Landesregierung allerdings Kontakt mit ehemaligen Pflegepersonen aufnehmen, was wir mit einem Dringlichkeitsantrag im November-Landtag einfordern werden. Der Freiwilligenpool soll vor allem in den Altenwohn- und Pflegeheimen für Entlastung sorgen. Dort, wo jene Menschen leben, die besonders gefährdet sind, hat es in den vergangenen Wochen schon mehrfach Clusterbildungen gegeben. Diese Menschen müssen wir schützen und das geht nur, wenn wir ausreichend Pflegepersonal haben, das für positiv getestete und erkrankte Kollegen einspringen kann”, erklärt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Liste Fritz sieht schwierige Personalsituation in den Pflegeheimen und Sprengeln. Jetzt und vor allem nach der Krise!

Vor der Corona-Krise ist nach der Corona-Krise!

“Es ist ein Treppenwitz, dass Pflegepersonen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, arbeiten gehen müssen, ihnen das Einkaufen oder das Fahren mit den Öffis aber verboten wird. Die Pflegepersonen in Tirol sind keine Leibeigenen, die alles mitmachen müssen, was man ihnen anschafft. Die Personaldecke in vielen Altenwohn- und Pflegeheime und Gesundheits- und Sozialsprengel war bereits vor der Corona-Krise sehr dünn. Geringe Wertschätzung, jahrelange Diskussionen um eine angemessene Bezahlung und die psychischen und physischen Belastungen des Arbeitsalltags haben viele Menschen aus der Pflege vertrieben. Der zuständige Landesrat Tilg hat nichts dagegen getan und er tut auch jetzt nichts dagegen. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Pflegekräften ausreichend Wertschätzung entgegen zu bringen, sie zu schützen und zu unterstützen, dann wird sich der eklatante Personalengpass in den Pflegeeinrichtungen nach der Corona-Krise weiter verschärfen”, ist Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt.