Liste Fritz fordert strengere Kontrollmechanismen und angemessene Entschädigung für Betroffene
Mit Bestürzung reagiert Liste Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider auf die bekannt gewordenen Missbrauchsfälle im SOS-Kinderdorf Imst: „Was dort über Jahre hinweg geschehen ist, erschüttert mich zutiefst. Kinder und Jugendliche, die besonderen Schutz gebraucht hätten, waren psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Das gilt es zu verhindern.“ Besonders kritisch sieht Haselwanter-Schneider den Umgang der damaligen Leitung mit den Vorfällen: „Statt klare Konsequenzen zu ziehen und die Behörden einzuschalten, wurde offenbar versucht, die Vorgänge zu vertuschen“. Die Liste Fritz fordert daher eine lückenlose Aufklärung. Sowohl organisatorisch als auch strafrechtlich: „Wenn sich diese Vorwürfe bestätigen und vieles deutet darauf hin, dann dürfen die Verantwortlichen nicht ungeschoren davonkommen. Es braucht volle Transparenz, Gerechtigkeit für die Betroffenen und strafrechtliche Konsequenzen für die Täter.“ Kritik richtet sie auch an das Land Tirol, unter dessen Obsorge sich viele der betroffenen Kinder befanden. Die Liste Fritz stellt vor allem auch die Frage nach der Wirksamkeit der bestehenden Kontrollmechanismen in der Kinder- und Jugendhilfe. „Wie konnte es sein, dass trotz bestehender Kontrollen über Jahre hinweg nichts aufgefallen ist? Hier braucht es Verbesserungen, um derartige Missbrauchsfälle künftig rechtzeitig zu erkennen und zu stoppen.“ Darüber hinaus spricht sich Haselwanter-Schneider für angemessene Entschädigungen für die Betroffenen aus: „Viele dieser jungen Menschen tragen die Folgen der erlittenen Gewalt ein Leben lang mit sich. Als Gesellschaft haben wir die Verantwortung, ihnen zumindest im Nachhinein Gerechtigkeit und Unterstützung zukommen zu lassen.“