Lärm macht krank! Zehntausende Tirolerinnen und Tiroler, die im Start- und Landebereich des Innsbrucker Flughafens leben, können ein Lied davon singen. Vor allem die Lärmbelastung an den Wochenenden und zu den Nachtzeiten sorgen dort für Ärger. Dies betrifft nicht nur Starts und Landungen von Linien- und Charterflügen außerhalb der offiziellen Betriebszeiten, sondern auch die wachsende Zahl an Bespassungs- und Hubschrauberflügen zum touristischen Transport vom Flughafen Innsbruck nach Obergurgl, Ischgl, Kitzbühel oder St. Anton. „Für die Liste Fritz sind solche Flüge nicht lebensnotwendig und gehören reguliert. Diese Hubschrauberflüge zu touristischen Zwecken sollen daher nicht generell verboten, sondern bewilligungspflichtig werden. Wer sich von Innsbruck nach Obergurgl fliegen lassen will, muss beim Land um eine Bewilligung ansuchen“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint, für den die eingelangten Stellungnahmen der Abteilung Umweltschutz im Landhaus und des Klimaministeriums in Wien unterschiedlicher nicht sein können.

Liste Fritz geht es nicht um generelles Verbot

Die Abteilung Umweltschutz des Landes sieht ein Verbot sachlich nicht gerechtfertigt, kompetenz- und verfassungswidrig. Zudem gehe es nur um einen marginalen Anteil an Flügen, die sich auf einzelne Heliports, etwa Obergurgl, Ischgl Kitzbühel und St. Anton beschränkten. Deswegen gebe es keinen Bedarf für eine Regelung. „Nachdem wir von einer Bewilligungspflicht und nicht von einem Verbot reden, sind diese Argumente schon hinfällig. Und wenn es ohnehin nur um ein paar wenige Hubschrauberflüge geht, dann ist eine Bewilligungspflicht auch kein großer bürokratischer Mehraufwand“, ist Sint überzeugt und verweist auf das Klimaministerium in Wien, das den Bedenken der Liste Fritz beipflichtet. „Das Klimaministerium steht einer Änderung des Tiroler Naturschutzgesetzes positiv gegenüber. Von Kompetenz- und Verfassungswidrigkeit ist da keine Rede. Auch aus luftfahrtechnischer Sicht bestehe seitens des Klimaministeriums prinzipiell kein Einwand“, sieht sich Sint in seiner Forderung nach einer Bewilligungspflicht bestätigt. „Das Bundesministerium gibt grünes Licht, die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ lehnen die Liste Fritz-Lösung für mehr Lärmschutz und für eine Bewilligungspflicht trotzdem ab und lassen damit zehntausende lärmgeplagte Bürgerinnen und Bürger im Stich. Das ist unverständlich und verantwortungslos.“