„Landeshauptmann Anton Mattle hat jahrelang stur an den Wasserableitungen aus dem Ötztal festgehalten, jede Kritik daran und jede Warnung weggewischt, aber jetzt nach anhaltendem, massiven Protest und kurz vor der Volksbefragung bekommt er eiskalte Füße und zieht die Reißleine. Landeshauptmann und Eigentümervertreter Mattle versucht sich gesichtswahrend aus der Misere zu stehlen und kurz vor der Volksbefragung für die ÖVP zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Die ÖVP wird sich erstens die Watschn im Ötztal abholen. Zweitens ist das Aus für die Wasserableitungen der Anfang vom Ende für das umstrittene Mega-Pumpspeicherkraftwerk im Kaunertal. Die TIWAG beharrt seit Jahren darauf, dass das Kaunertal-Kraftwerk ohne Wasserableitung aus dem Ötztal unrentabel und unsinnig wäre, warum soll es dann jetzt anders sein. Die TIWAG wird ja all die Jahre nicht gelogen haben!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint fest. „Übrigens zeigt Mattles Kehrtwende, dass Landeshauptmann und Eigentümervertreter Mattle bei der TIWAG nach Belieben eingreifen kann, wenn er will oder viel mehr dazu gezwungen wird. Das verordnete Landeshauptmann-Aus für die Wasserableitungen aus dem Ötztal ist nämlich ein massiver Eingriff in das operative Geschäft der TIWAG. Spannend, weil Mattle sonst behauptet, nicht eingreifen zu können, etwa wenn die TIWAG die Strompreise für die Tiroler explodieren lässt oder 100.000 Tirolern einfach den Stromvertrag kündigt!“, zeigt Markus Sint die ÖVP-Doppelbödigkeit auf.

Liste Fritz lehnt Mega-Pumpspeicherkraftwerk Kaunertal auch ohne Wasserableitungen ab!

Für die Liste Fritz ändert sich mit dem Aus für die Wasserableitungen aus dem Ötztal aber nichts an der grundsätzlichen Ablehnung dieses Mega-Kraftwerkes Kaunertal. Es bleibt vollkommen überdimensioniert und ein umweltpolitischer Gau. Nicht nur, dass ins Platzertal eine 250 Meter breite und 120 Meter hohe Staumauer betoniert werden soll, es sollen dort auch gewaltige Flächen von einzigartigen Hochmooren und Feuchtgebieten unwiederbringlich zerstört werden. Beim Platzertal reden wir von rund 60.000 Quadratmetern, das sind 9 Fußballfelder, die TIWAG und schwarz-rote Landesregierung opfern und zerstören wollen. „Anstatt diese wertvollen Naturflächen und wahren Schatzkammern der Artenvielfalt für kommende Generationen zu schützen, wollen Mattle, Dornauer und Co. diesen unberührten Naturraum für die erhoffte Gewinnmaximierung der TIWAG opfern. Das ist eine umweltpolitische Sünde, die noch dazu mehr als 2 Milliarden Euro kosten soll!“, weiß Sint.

Mega-Pumpspeicherkraftwerk Kaunertal braucht es nicht für die Energiewende!

„Ein solches Mega-Pumpspeicherkraftwerk, wie es im Kaunertal geplant ist, braucht es nicht für die Stromversorgung der Tiroler und nicht für die Energiewende! Denn ein solches Mega-Pumpspeicherkraftwerk ist frühestens in 20 Jahren betriebsbereit, die Energiewende braucht es aber jetzt. TIWAG und Landesregierung versprechen sich davon Gewinnmaximierung, aber zuallererst ist es eine sündteure und hochriskante Wette auf die europäische Energiepolitik. Ohne billigen Überschussstrom braucht es solche Mega-Pumpspeicherkraftwerke nicht. Außerdem kann eine Energiewende nicht funktionieren, indem Hochtäler zubetoniert und Tiroler Naturlandschaft unwiederbringlich zerstört wird!“ ist Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint überzeugt.