Luxemburg hat’s vorgemacht. Dort ist seit Anfang 2020 der öffentliche Nahverkehr für alle kostenlos, sowohl für Einwohner als auch für Touristen. Der Gratistransport gilt für Züge, Straßenbahnen und Busse und ermöglicht, bequem und umweltbewusst jedes Ziel im Land zu erreichen. Das ist auch in Tirol möglich. Für Liste Fritz-Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider sind die vom zuständigen Landesrat Rene Zumtobel präsentierten Mehrkosten allerdings kein Hindernis, dem Luxemburger Modell zu folgen und den öffentlichen Nahverkehr für alle kostenlos zu ermöglichen. „Wo ein Wille, da ein Weg! Wir dürfen nicht immer darüber nachdenken, warum etwas nicht geht, sondern sollen uns darüber Gedanken machen, wie etwas gehen kann. Nun liegen die Zahlen auf dem Tisch. Das müsste für Zumtobel eigentlich Ansporn genug sein, Wege zu finden, in Tirol endlich Gratis-Öffis anzubieten!“, ist Haselwanter-Schneider überzeugt, dass ein Gratis-Angebot auch in Tirol möglich ist. Für sie bringt der kostenlose Nahverkehr nicht nur finanziellen Belastungen, sondern auch viele Vorteile. „Je mehr Menschen auf die Öffis umsteigen, desto weniger Autos sind unterwegs. Das ist auch gut für’ s Klima. Weniger Abgase und bessere Luft bedeuten zudem auch sinkende Gesundheitskosten. Und der Bevölkerung bleibt am Ende des Jahres auch mehr Geld im Börsel! Alles Vorteile, die man in diesem Zusammenhang nicht außer Acht lassen darf!“, so Haselwanter-Schneider, die die Ängste von Zumtobel nicht teilt.

Stufenweise Einführung der Gratis-Öffis

Haselwanter-Schneider kann die ablehnende Haltung von LR Zumtobel nicht nachvollziehen. „Die Liste Fritz hat nie gefordert, dass man Gratis-Öffis von heute auf morgen einführt!“, kann sie sich auch eine stufenweise Umsetzung vorstellen. „Auch bei der ganztägigen Kinderbetreuung sind die Herausforderungen groß, trotzdem wird sukzessive an Verbesserungen gearbeitet!“, so Haselwanter-Schneider, die erste Schritte schon umgesetzt sieht. So kommen beispielsweise Landes- und Gemeindebedienstete bereits in den Genuss eines Gratis-Öffi-Tickets. Zudem würde eine stufenweise Einführung auch genügend Zeit geben, den dafür notwendigen Ausbau und die regelmäßige Qualitätssicherung des Öffi-Angebotes anzugehen.

Zumtobel muss Verhandlungen aufnehmen

Für Haselwanter-Schneider sind die jüngsten von Verkehrslandesrat Zumtobel präsentierten Zahlen nicht ernüchternd oder abschreckend, sondern ein Auftrag, endlich tätig zu werden. „135 Millionen Euro sind viel Geld. Deshalb ist es auch unbedingt notwendig, mit den zuständigen Bundesstellen zu reden und zu verhandeln“, fordert Haselwanter-Schneider, dass Zumtobel so schnell wie möglich Verhandlungen aufnimmt. „Das ist für uns eine einmalige Chance. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man seitens des Bundes die Mittel streicht, nur weil das Land Tirol den öffentlichen Nahverkehr für alle kostenlos zur Verfügung stellen will. „Aller Anfang ist schwer, aber es ist auch alles möglich. Man muss nur wollen!“, so Liste Fritz-Verkehrssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider an die Adresse von LR Rene Zumtobel.