Im idyllisch, malerischen Ambiente des Bauernhofes „Maxnhof“ oberhalb von Innsbruck eröffneten Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider und Klubobmann Markus Sint vor rund 150 Sympathisanten offiziell den Wahlkampf für die Landtagswahl am 25. September. Mittendrin statt nur dabei natürlich auch die Spitzenkandidat*Innen aus den Bezirken sowie Parteigründer Fritz Dinkhauser, der eine Brandrede für die einzig wirkliche Kontrollpartei in Tirol hielt.
Endlich neue Wege, endlich neue Ideen
Zuversichtlich zeigte sich Andrea Haselwanter-Schneider, das zweitbeste Wahlergebnis überhaupt seit Bestehen der Liste Fritz einzufahren. „Die Bürgerinnen und Bürger haben erkannt, dass wir das soziale Gewissen und die einzige wirkliche Kontrollpartei im Land sind. Und ich verspreche euch, dass wir die nächsten drei Wochen laufen werden, um auch die letzten Kritiker zu überzeugen“, so Haselwanter-Schneider, die betont, dass die Liste Fritz für Veränderung in diesem Land steht. „Wir sind eine Bürgerpartei, und leisten seit Jahren konsequente Kontrollarbeit. Und wir sind keiner Klientel oder Investoren verpflichtet. Wir sind ein Motor, vor allem auch in der Sozialpolitik. Wir müssen neue Wege gehen, neue Ideen umsetzen und leben saubere Politik!“, ist Haselwanter-Schneider überzeugt, die die bisherigen Uralt-Rezepte der ÖVP für nicht zielführend hält und dazu auch die derzeitige soziale Situation in Tirol kritisiert. Vor allem die Frauen haben es in unserem Land sehr schwer. Fehlende Kinderbetreuung treibt die Frauen in die Teilzeitarbeit. Die Folge ist: Tirol ist bei den Fraueneinkommen österreichweit Schlusslicht, Frauen landen in Altersarmut!“. Für Haselwanter-Schneider ist das unerträglich und sie spart auch nicht mit Kritik am scheidenden Landeshauptmann Günther Platter. „Platter hat bei seinem Amtsantritt die Devise ausgegeben, Tirol zum familienfreundlichsten Land zu machen. Was ist davon geblieben? Nichts, Platter hat einen Scherbenhaufen hinterlassen“, so Haselwanter-Schneider weiter, die es für völlig unglaubwürdig hält, dass nun ausgerechnet die ÖVP unter Mattle ebenfalls einen Rechtsanspruch auf ganztägige Kinderbetreuung fordert. „Jene ÖVP, die vor zwei Jahren diese Forderung von uns im Landtag vom Tisch gewischt hat“.
Energiepolitik der Landesregierung ist gescheitert
„Seit Jahren fordern wir den Ausbau der Photovoltaik in Tirol. Trotz ausgerufener Energieautomonie bis zum Jahr 2050 ist bis dato wenig bis gar nichts passiert. Erst jetzt, wo wir mit einer Teuerungswelle und Energieengpässen zu kämpfen haben, kommt etwas Bewegung in die Politik“, weiß Haselwanter-Schneider, die auch hier große Versäumnisse ortet. „Wir könnten schon längst auf vielen Schulen wie auch Verwaltungsgebäuden Photovoltaikanlagen haben, die Realität ist leider eine andere. Ein Versagen von Schwarz-Grün!“
Pflegedesaster in Tirol unerträglich
„Hier brennt der Hut. Wir sind nicht müde geworden, seit 14 Jahren auf die Missstände aufmerksam zu machen. Aber es ist nichts passiert. Und jetzt haben wir einen Pflegenotstand“, so Haselwanter-Schneider, die unter anderem fordert, die Wochenarbeitszeit für Pfleger*Innen herunterzusetzen und die Ausbildung besser zu honorieren. „Bei der Polizei ist das auch möglich, warum nicht in der Pflege. Dass wir nun Probleme haben, ist einmal mehr hausgemacht und unerträglich.“
Sint mit scharfer Kritik an ÖVP und Grünen
„Die Umfragen sehen die ÖVP derzeit zwischen 26 und 30 Prozent, ich frage mich, wer die ÖVP überhaupt noch wählt“, so Markus Sint, der an 77 Jahren ÖVP Landespolitik kein gutes Haar lässt. „Die ÖVP hat unser Land mit ihrer unerträglichen Klientelpolitik untereinander aufgeteilt. Das kann so nicht weitergehen, wir brauchen endlich eine Politik für die Bürger*Innen und Bürger in unserem Land“, ist Sint überzeugt und nennt als Beispiel für unlautere ÖVP Politik den ÖVP-Selbstbedienungsladen TIWAG. „Die ÖVP greift regelmäßig vor Wahlen in die TIWAG-Kasse und verteilt Wahlgeschenke. Das ist unanständig“, so Sint der sich auf einen Bericht des Rechnungshofes in Wien, der im März 2021 diese Vorgehensweise des ÖVP-Landeshauptmannes als Eigentümervertreter als ´nicht zum Wohle der Gesellschaft und von sachfremden Interessen geleitet` kritisiert hat. „Vor den Landtagswahlen 2013 musste die TIWAG 230 Mio. Euro zur Rettung der Landesbank Hypo beisteuern, trotz Auflösung der Gewinnrücklagen musste die TIWAG selbst rund 80 Millionen Euro fremdfinanzieren. 2015, pünktlich vor den GR-Wahlen 2016, musste die TIWAG wieder rund 21 Millionen Euro für ein Impulspaket beisteuern, obwohl keine Dividende vorgesehen war. Noch einmal 21 Millionen musste die TIWAG dann 2017 kurz vor der Landtagswahl 2018 herausrücken, ebenfalls für ein Impulspaket“, untermauert Liste Fritz-Klubobmann Sint seine Kritik mit Fakten des Rechnungshofes. „Dieses Mal sollen es 40 Millionen Euro sein, wieder steht eine Landtagswahl an und wieder muss die TIWAG dafür herhalten. Mit Geld, das sie gar nicht hat, für Wahlgeschenke, die nichts mit dem Unternehmenszweck der TIWAG zu tun haben. Die TIWAG gehört nicht der ÖVP, dieser wiederholte Griff der ÖVP in die TIWAG-Kasse ist wirtschaftlich unseriös und demokratiepolitisch höchst bedenklich!“, stellt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint klar.
Grüner Klubobmann Gebi Mair hat nicht gewirkt!
„Der selbsternannte grüne ´Umweltfighter` Gebi Mair hat die grünen Werte und die Anliegen der Grünen-Wähler verraten. Gemeinsam mit der ÖVP hat Mair gegen unseren Antrag für einen absoluten Gletscherschutz und eine Nachdenkpause bei neuen Schigebieten gestimmt. Erst als die Volksbefragung in St. Leonhard sich gegen den Gletscherzusammenschluss ausgesprochen hat und die Landtagswahl vor der Tür gestanden ist, ist bei ihm die Kehrtwende gekommen. Absolut unglaubwürdig!“, so Sint, für den diese Art von Anlasspolitik scheinheilig und unehrlich ist.
Ausverkauf der Heimat stoppen
„Wir müssen endlich dubiosen Investoren das Handwerk legen und die Gemeinden im Kampf gegen illegale Freizeitwohnsitze unterstützen. Allerdings ist das in Tirol sehr schwierig, denn die Kultur des Wegschauens hat bei der ÖVP Tradition. Aber das wundert mich nicht, weil die ÖVP nach wie vor ihrer Klientel und den Investoren verpflichtet ist“, ist Sint überzeugt. „Schluss mit dem Wegschauen, endlich Schluss damit, die Bürger für dumm zu verkaufen, endlich Schluss damit, die Profiteure und Spekulanten zu schützen und die Einheimischen zu belasten“!
Parteigründer Fritz Dinkhauser: Mehr Verantwortung übernehmen
Fritz Dinkhauser forderte in einer Brandrede mehr Eigenverantwortung ein. „Lasst euch nichts mehr gefallen, macht euren Mund auf, sagt, was euch bedrückt. Es kann nicht sein, dass wir uns davor fürchten müssen, Unliebsames anzusprechen. Wir leben in einer Demokratie und dazu gehört auch Meinungsfreiheit. Das hat die ÖVP nach 77 Jahren anscheinend vergessen“, so Dinkhauser, der alle Anwesenden dazu aufrief, die letzten drei Wochen vor der Wahl dazu zu nützen, die Anliegen und Forderungen der Liste Fritz weiterzutragen.