“Mittlerweile ist die Umgestaltung des Boznerplatzes für Bürgermeister Georg Willi ein Prestigeobjekt. Ich befürchte, dass die bisher dafür budgetierten Kosten keinerlei Kostenwahrheit widerspiegeln”, so Mayer, der in diesem Zusammenhang an mehrere bereits umgesetzte Projekte erinnert, die das Innsbrucker Stadtbudget auch gegenwärtig noch schwer belasten. “Ich erinnere an den Patscherkofel, das Haus der Musik, der Umbrüggler Alm und die Stadtbibliothek. Zum Teil notwendige Projekte, die allerdings alle den budgetierten Kostenrahmen bei weitem sprengten. Die Verantwortlichen haben nichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Und die Zeche zahlt wieder einmal die Innsbrucker Bevölkerung.”
Auch bei der Umgestaltung des Boznerplatzes Kostenüberschreitungen befürchtet
“Ich denke, wir laufen sehenden Auges ins nächste finanzielle Debakel. Es gibt zwar aufgrund der Erfahrung aus der Vergangenheit seit Juli 2019 Maßnahmen zur Verbesserung des Managements von Großprojekten der Stadt Innsbruck, um künftige Kostenexplosionen zu vermeiden. Diese besagen unter anderem, dass ein Beirat zwingend damit befasst werden muss, wenn die Kostengrenze 1 Mio. Euro übersteigt. Und fordert die Einsetzung einer externen Kontrolle, wenn mindestens 5 Mio. Euro an städtischen Finanzmitteln budgetiert sind”, weiß Mayer. Allerdings glaubt er, dass diese im Rahmen der Umgestaltung des Boznerplatzes aufgrund von Finanztricksereien nicht tätig werden. “Hier handelt es sich einmal mehr um eine Finte des grünen Willi. Wurden doch die zu erwartenden Kosten auf 4,5 Mio. Euro festgelegt. Allerdings wurden dabei diverse Kosten nicht inkludiert. Dies betrifft unter anderem diverse Leitungslegungen wie auch Beleuchtungslösungen. Ein Schelm, wer…”, ist Mayer von einer absichtlichen Täuschung überzeugt. “Alle Experten mit denen wir reden, gehen davon aus, dass die Kosten das geplante Budget um einige Millionen Euro überschreiten wird. Das weiß natürlich auch Willi. Dennoch wird das Projekt durchgesetzt, koste es was es wolle”, so Mayer weiter.
Finanzielle Situation in Innsbruck ist angespannt
Das hat Bürgermeister Willi erst vor kurzem verlautbar. “Zusätzlich haben wir seit Jahren einen enormen Investitionsrückstau bei vielen Schulen, generell bei notwendigen Infrastrukturprojekten. Dass Willi nun wenigstens ein Erfolgsprojekt vorweisen möchte, ist deshalb irgendwie auch verständlich. Dass er trotz der finanziellen prekären Situation wieder ein Millionengrab riskiert, kann ich aber nicht nachvollziehen”, so Mayer weiter.
Vorhang zu, alle Fragen offen
Die geplante Umgestaltung des Boznerplatzes wirft für Innsbrucks Liste Fritz Gemeinderat Tom Mayer viele Fragen auf. “Was ich vor allem nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass diese Umgestaltung zwar seit vielen Jahren ein bestimmendes Thema in der Stadtpolitik ist, die Pläne für die Umgestaltung selbst aber viele Fragen offenlassen,” ist Mayer überzeugt, dass in dieser Angelegenheit nicht alles Gold ist, was vermeintlich glänzt. Für Tom Mayer macht im Hinblick auf den Umbau der Raiffeisen-Zentrale und der Neuorientierung der Fußwegachse Bahnhof in Richtung Innenstadt eine Umgestaltung sowie Verschönerung des Boznerplatzes auch Sinn, aber: “Mir fehlen unter anderem aber auch Alternativen für den Verkehr, der laut Plan über die künftige Begegnungszone zu den großen Innenstadtgaragen geführt werden soll”, so Mayer.