Eltern im Wipptal sind verärgert und verzweifelt!
“Meine Frau und ich sind berufstätig, aber in den Ferien haben wir keine Betreuung für unsere zwei Kinder. Die anstehenden Weihnachtsferien bereiten uns großes Kopfzerbrechen, denn ohne Betreuungsplatz muss meine Frau ihren Halbtagsjob kündigen. Ein alleinerziehender Vater hat mir sogar erzählt, dass er aus dem Wipptal wegzieht, weil es keine zufriedenstellende Kinderbetreuung gibt und er es sich nicht leisten kann, arbeitslos zu sein. Das ist doch schockierend! Vom Bürgermeister heißt es, es gebe keinen Bedarf nach Kinder- und Ferienbetreuung. Deshalb habe ich eine Petition gestartet, die inzwischen 141 Personen unterstützen, davon 79 aus dem Wipptal, von denen 36 Prozent jetzt selbst betroffen sind und 19 Prozent in der Zukunft. Der Bedarf ist da, aber die Gemeinden lassen uns Eltern im Stich, wir sind verärgert und verzweifelt!”, macht sich Andreas Felder ein betroffener Vater aus der Wipptaler Gemeinde Mühlbachl Luft.
ÖVP-Landesrätin Palfrader hat hier dringenden Handlungsbedarf!
Die Liste Fritz unterstützt die betroffenen Eltern im Wipptal seit Wochen und hat mittels schriftlicher Landtagsanfrage die unzureichende Kinderbetreuung im Wipptal zum Landtagsthema gemacht.
“Das Wipptal umfasst 13 Gemeinden mit rund 16.000 Einwohnern, aber die Kinderbetreuung ist mangelhaft. Der Ausbau geht im Schneckentempo voran, sodass die Kinder von heute ihre Lehre abgeschlossen oder ihre Matura geschafft haben, bis es eine zufriedenstellende Kinder- und Ferienbetreuung gibt. 23 Kindergarten-, 4 Kinderkrippen- und eine Hortgruppe bei 16.000 Einwohnern sind nicht ausreichend. Die 4 Ganztagsschulgruppen zeigen, dass es Bedarf nach einer Ferienbetreuung gibt. Die Bürgermeister der Gemeinden sind säumig und Bürgermeister Rastner als Obmann des Planungsverbandes fehlt der politische Wille. Seit 2010 gibt es ein Landesgesetz, das den ganztägigen und ganzjährigen Ausbau der Kinderbetreuung vorschreibt, aber die Umsetzung im Wipttal geht nur schleppend. Selbst die zuständige ÖVP-Landesrätin Palfrader sieht ´Nachholbedarf’. Ihr Eingeständnis allein ist zu wenig, es braucht endlich eine ordnungsgemäße Bedarfserhebung, mehr Angebot und die Umsetzung des Gesetzes. Die Eltern verlangen nichts Ungebührliches, sondern nur ihr Recht auf einen Betreuungsplatz. Im Wipptal geht es nicht um mangelnden Bedarf oder fehlendes Geld, es geht einzig um den politischen Unwillen! Die Bürgermeister, der Planungsverband, die Landesrätin und die Landesregierung stehen in der Pflicht und haben dringenden Handlungsbedarf!”, unterstützt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider die Kinder und Eltern.
Die Reaktion von ÖVP-Bürgermeister und Planungsverbandsobmann Rastner auf unseren Vorstoß ist bezeichnend:
Private Initiative zur Bedarfserhebung gestartet!
“Wenn die Kinder und Eltern weiter im Stich gelassen werden, dann bin ich bereit eine private Ferienbetreuung aufzustellen. Ich bin gerade dabei eine Bedarfserhebung zu machen und eine Räumlichkeit zu suchen. Ich betreibe seit 19 Jahren eine Nachhilfeschule und kenne die soziale Lage vieler Eltern im Wipptal. Es ist enttäuschend, im Jahr 2017 noch über die dringende Notwendigkeit von Kinder- und Ferienbetreuung debattieren zu müssen”, meint Sylvia Tschenett aus Steinach.
Zum Nachlesen:
“Kinderbetreuung mangelhaft”, Bezirksblätter vom 22. November 2017
“Das Wipptal als Notstandsgebiet”, Tiroler Tageszeitung vom 17. November 2017
“Bürgermeister, es isch Zeit”, Tiroler Tageszeitung vom 17. November 2017
Pressereader mit allen Daten und Fakten zum Thema Kinderbetreuung im Wipptal, vom 16. November 2017