Kinder mit Lernstörungen nicht alleine lassen: Eltern finanziell unterstützen!

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Liste Fritz Klubobfrau fordert ein Ende der “Hin-und-Her”-Politik 

Legasthenie und Dyskalkulie in der Kindheit kann bis ins Erwachsenenalter gehen!

“Kinder mit Lernstörungen haben eine spezifische Beeinträchtigung beim Erwerb des Lesens und Schreibens oder Rechnens trotz normaler bis überdurchschnittlicher Intelligenz. Lernstörungen sind von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit eingestuft. Rund 5% der Kinder und Jugendlichen leiden an der Lese- und Rechtschreibschwäche, sowie Dyskalkulie. Die Kernsymptome können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Bei 40-60% der Betroffenen treten psychische Probleme auf”, sagt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Kompetenzzentrum in Hall ist an der Kapazitätsgrenze!

Artikel der Tiroler Tageszeitung vom Manfred Mitterwachauer (Ausgabe vom 28. 10. 2019)

“Das Zentrum für Lernen und Lernstörungen an der UMIT in Hall in Tirol, betreut derzeit 36 Kinder mit Lernstörungen. Jedes Jahr kommen 150 Anfragen von Eltern, deren Kinder eine Lernschwäche wie Legasthenie oder Dyskalkulie aufweisen. Das Kompetenzzentrum in Hall hebt für eine Therapiestunde € 25,– ein, was im Verhältnis zu anderen Therapien in diesem Bereich zwar weit unter dem Durchschnitt (von 40,- bis 80,- Euro pro Stunde) liegt, allerdings ist für fünf von 36 Familien auch dieser Betrag nicht so einfach finanzierbar. Zusätzliche finanzielle Mittel für das Kompetenzzentrum in Hall und eine direkte Anlaufstelle mit klarer Zuständigkeit, würden die Betroffenen und die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums entlasten und den Kindern den Weg im schulischen Alltag und späteren beruflichen Leben erleichtern. Alle Kinder brauchen die gleichen Chancen und eine Therapie darf nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig sein”, ist Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt.

Landesräte Zoller-Frischauf und Fischer sehen sich nicht zuständig!

“ÖVP-Landesrätin Zoller-Frischauf sieht sich in der Beantwortung der Anfrage nicht zuständig, obwohl sie laut Ressortverteilung auch für die außerschulische Unterstützung von Projekten bzw. für Jugend und Familienpolitik zuständig ist. Auch die Grüne Landesrätin Fischer fühlt sich nicht zuständig, da es sich bei Lernstörungen um Erkrankungen handelt. Die Soziallandesrätin ist also ebenso wie ihre Vorgängerin im Amt, Dr. Christine Baur der Meinung, dass diesen Familien aus ihrem Ressort nicht geholfen werden kann, wohlwissend, dass Lernstörungen lebenslang bestehen bleiben und mit einer Therapie nicht behoben werden können!”, erklärt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Für die Liste Fritz sollten die Lernstörungen im Teilhabegesetz erfasst werden, damit das Land die Kosten für Therapiemaßnahmen tragen.

Zum Nachlesen: 

Schriftliche Anfrage im Juli-Landtag: Warum werden Familien, deren Kinder Lernstörungen haben, nicht ausreichend vom Land Tirol unterstützt?

Anfragebeantwortung LR Dr. Palfrader vom 7. August 2019

Anfragebeantwortung LR DI Dr. Bernhard Tilg vom 22. Juli 2019

Antrag im Oktober-Landtag: Tiroler Familien unterstützen: Therapien für Kinder mit Lernschwächen fördern!

Junge Menschen sollten für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden! 

“Durch die Behandlungen können die Lernschwächen nicht behoben werden, da es sich um angeborene Störungen handelt. Es kann den betroffenen Kindern aber der Alltag erleichtert werden. Die Kinder lernen Strategien, um im täglichen Leben mit der Schwäche zurecht zu kommen. Bleiben solche Schwächen unbehandelt, können die Betroffenen in vielen Fällen keine Schule abschließen und auch beruflich nicht Fuß fassen. Sehr häufig ist Arbeitslosigkeit die Folge, begleitet von schweren psychischen Problemen. Neben der schulischen Förderung und der Förderung durch die Eltern ist ein professionelles Setting mit ausgebildeten Therapeuten ein ganz wichtiger zusätzlicher Förder- und Therapieansatz”, stellt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider abschließend fest.