“Die Probleme und die Ursachen sind bekannt, allein die handelnden Personen scheinen das Ausmaß der Klimaerwärmung vor allem in Städten wie Innsbruck nicht ernst zu nehmen. So ist es in Innsbruck laut ZAMG in den letzten Jahren um gut 2 Grad wärmer geworden, auch extreme Hitzeperioden sind keine Seltenheit mehr”, so Architektin Patricia Nothegger, die auf Basis der Stadtklimaanalyse von 2022 Alarm schlägt. “Die Politik muss nun endlich handeln. Innsbruck braucht eine umfassende Strategie zur Verbesserung des Stadtklimas und Anpassung an die bereits unausweichlichen Veränderungen”, ist Nothegger überzeugt, für die hier eine gesetzliche Verankerung in der Raum- und Bauordnung unbedingt notwendig ist. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf andere Landeshauptstädte wie Salzburg. Dort wurde in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) eine Methodik entwickelt, die das Zusammenspiel zwischen Bau-, Fassaden-, Dach- und Grünfläche genau regelt. Die sogenannte Grünflächenzahl, die im Verhältnis zur Größe des Projektes entsprechend größere Grünflächen auf Dach, Fassade oder dem Grundstück vorschreibt. “Damit ist es auch möglich, mittelfristig das Stadtklima zu verbessern bzw. die Wärmebelastung zu reduzieren.”
Liste Fritz fordert gesetzliche Verankerung in Raum- und Bauordnung
Für Liste Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider stehen die Zeichen auf Sturm. Für sie ist klar: Innsbruck muss endlich klimafit gemacht werden. Denn gerade die regelmäßig wiederkehrenden Hitzeperioden zeigen es schonungslos auf. Innsbruck entwickelt sich mehr und mehr zu einem Hitze-Hotspot mit jährlich steigenden Temperaturen. Die Ursachen dafür liegen für sie glasklar auf dem Tisch und sie spart dabei auch nicht mit Kritik am grünen Bgm. Georg Willi. “Innsbruck spielt in der Statistik der Bodenversiegelung leider eine unrühmliche Rolle. Denn in den letzten 10 Jahren musste Innsbruck im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten mit 12,5 Prozent den verhältnismäßig größten Anstieg an versiegelter Fläche verzeichnen. Obwohl mit Georg Willi seit beinahe sechs Jahren ein grüner Politiker an der Stadtspitze steht”, so Haselwanter-Schneider, die nun seitens der Liste Fritz parlamentarische Initiativen – in Innsbruck wie im Land Tirol – ankündigt. “Es ist höchst an der Zeit, vor allem im städtischen Raum dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Deshalb fordert die Liste Fritz, mehr Grünflächen gesetzlich in Raum- und Bauordnung zu integrieren, um dem hitzefördernden Bodenfrass vor allem in Städten entgegenzutreten. Die Politik ist hier gefordert. Denn es geht auch um die Gesundheit der Bevölkerung. Und es liegt in unserer Verantwortung, hier im Sinne unserer Bevölkerung zu handeln!”
Grüne Stadtspitze ignoriert Stadtklimaanalyse
Auch Liste Fritz-Gemeinderat Tom Mayer sieht hier sofortigen Handlungsbedarf und spart nicht mit Kritik an der grünen Stadtspitze. “Seit 2022 ist die Stadtklimaanalyse bekannt. Das war’s dann aber auch schon. Generell werden sämtliche Analysen, die Innsbruck betreffen nur zur Kenntnis genommen oder ignoriert. Und so verliert Innsbruck immer mehr Grünflächen, werden Bäume gefällt, schreitet die Verdichtung und Versiegelung voran. Damit muss endlich Schluss sein, Herr Bürgermeister!” fordert Mayer die Stadtregierung auf, endlich im Sinne eines lebenswerten Innsbrucks zu handeln.