Das sündteure Wohnen in Tirol ist hausgemacht und nicht gottgegeben

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Die drastische Erhöhung der angemessenen Grundstückspreise für den geförderten Wohnbau ist ein weiterer Beweis, dass sündteures Wohnen ahsugemacht ist.

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So geht leistbares Wohnen nicht: Grundstückspreise für sozialen Wohnbau angehoben!

“Die schwarz-grüne Landesregierung hat die Grundstückspreise in einem noch nie dagewesenen Ausmaß angehoben. In 176 von 279 Gemeinden von mehr als 25% bis zu 167%! Betroffen davon sind beispielsweise die Gemeinden im Speckgürtel rund um Innsbruck und im Raum Kitzbühel. Die Zeche für diese politisch motivierte Maßnahme zahlen die Mieter. Denn statt mehr leistbarem Wohnraum entsteht mehr teurerer Wohnraum! Diese Maßnahme der schwarz-grünen Landesregierung ist Rosstäuscherei, nicht die Mieter profitieren, sondern die Grundbesitzer, Wohnen wird nicht leistbarer, sondern teurer”, erklärt Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Zum Nachlesen: 
Wohnbauförderung- höchstzulässiger Grundpreis (Download vom Land Tirol)

Artikel aus der Tiroler Tageszeitung (Ausgabe vom 17.2.2020)

Artikel von Anita Heubacher (Tiroler Tageszeitung, 17.2.2020)

Grundbesitzer profitieren, Mieter zahlen mehr!

Ausgewählte Hotspots rund um Innsbruck und Kitzbühel

“Bis November 2019 hat ein Grundbesitzer in Götzens, der sein Grundstück für sozialen Wohnbau verkauft hat, maximal 344 Euro pro m2 von der gemeinnützigen Baugesellschaft erhalten dürfen. Das war der Maximalpreis, den die gemeinnützige Baugesellschaft zahlen durfte, um noch Wohnbauförderung zu erhalten. Ab 1. Dezember 2019 darf die gemeinnützige Baugesellschaft dem Grundstücksbesitzer jetzt aber bis zu 528 Euro bezahlen, ein Plus von fast 54%! Die Folge, je teurer der Grund, desto höher später die Miete in diesem Wohnhaus. Denn die gemeinnützigen Baugesellschaften verrechnen die höheren Grundkosten über höhere Mieten an die Bewohner weiter”, stellt Landtagsabgeordneter Markus Sint klar.

Bis zu 760 Euro teurere Miete pro Jahr!

“Wir haben das im Fall Götzens durchgerechnet: Konkret wird durch die erhöhten Grundkosten eine 70 m2 Sozialwohnung im ersten Jahr um 63 Euro pro Monat teurer und damit um rund 760 Euro im Jahr! Und im Laufe der weiteren Jahre verteuert sich die Miete noch mehr! Übrigens, eine soziale Abfederung durch die Wohnbeihilfe funktioniert nicht, weil die Grundkosten nicht für die Berechnung der Wohnbeihilfe angerechnet werden”, führt Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint weiter aus.

Auch nicht geförderte Baugrundstücke sind von den Erhöhungen betroffen!

“Die Erhöhung der Grundkosten für den sozialen Wohnbau hat noch einen zweite, massiv negative Folge. Nachdem die Landesregierung die Grundstückspreise für den sozialen Wohnbau um bis zu 167% erhöht hat, werden auch die Grundstückspreise am freien Markt wieder teurer. Wenn statt 344 Euro jetzt 528 Euro für Baugrundstücke für den sozialen Wohnbau in Götzens gezahlt werden, werden frei verkaufte Baugrundstücke statt um 750 Euro eben um 1.200 Euro auf den Markt kommen. Das heißt, Baugrundstücke werden insgesamt für alle teurer”, meint Liste Fritz Landtagsabgeordneter und Bereichssprecher für Gemeindeangelegenheiten und Raumordnung Markus Sint.

Schwarz-Grüne Klientelpolitik macht Wohnen teurer!

“Die von ÖVP und Grünen veranlasste Anhebung der Grundkosten ist ein Schuss in beide Knie: Erstens verteuert sie damit die Mieten in den Sozialwohnungen. Zweitens verteuert sie die Kosten für Baugrundstücke insgesamt. Nutznießer sind alle, die Baugrund haben. Verlierer sind alle, die eine leistbare Wohnung brauchen! Die schwarz-grüne Platter-Regierung macht mit diesem Kniefall vor den Grundbesitzern in Tirol einmal mehr Klientelpolitik für einige Wenige auf Kosten der breiten Masse”, argumentiert Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint.

Bauland mobilisieren und so Wohnen leistbarer machen!

“Es mag sein, dass die Landesregierung mit höheren Grundkosten mehr Grundstücksbesitzer zum Kauf bewegen will, aber dieses Ansinnen geht in die völlig falsche Richtung. Die Lösung für mehr Angebot ist es, endlich die 3,6 Millionen m2 gewidmetes und seit Jahren nicht bebautes Bauland nach und nach zu mobilisieren. Jeden Quadratmeter, den wir so gewinnen, müssen wir weniger grüne Wiese verbauen! Um diese Baulandreserven auf den Markt zu bringen, muss die ÖVP ihre Klientelpolitik ein Stück weit aufgeben und den alteingesessenen Grundstücksbesitzern ein wenig auf die Zehen steigen. Die Werkzeuge dafür sind da, es fehlt aber der politische Wille bei der ÖVP”, hält Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint der ÖVP den Spiegel vor.