Liste Fritz fordert eine Finanzierungszusage seitens des Landes für die Gemeinden
Wie teuer die Kinderbetreuung ist, hängt davon ab, in welcher Gemeinde man in Tirol wohnt. Während in einer Gemeinde die Betreuung kostenlos ist, fallen ein paar Kilometer weiter Gebühren an. “Der Tarifdschungel ist kaum durchschaubar”, kritisiert Liste Fritz-Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider. Während Kindergärten vormittags kostenlos sind, fallen nachmittags Zuschläge an. Auch die sind unterschiedlich hoch.
Ähnlich verhält es sich bei den Kinderkrippen. Sie sind in der Regel teurer als die Kindergärten, die Tarife sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, ganztägige Betreuungen sind teuer. “Die Tarife zu vereinheitlichen ist richtig. Es kann nicht sein, dass die Kinderbetreuung einmal Luxus ist und einmal gratis.” Allerdings sieht Haselwanter-Schneider große Stolpersteine auf die ÖVP-SPÖ-Landesregierung zukommen. “In jenen Gemeinden, wo die Kinderbetreuung bis dato gratis ist, könnte sie durch die Harmonisierung für die Eltern teurer werden. Sie wären sozusagen die Verlierer der Harmonisierung.” Zudem warnen immer mehr Bürgermeisterinnen und Bürgermeister vor den Kosten, die die Harmonisierung verursacht. “Die Gemeinden können diese Kosten nicht stemmen. Es braucht daher eine Finanzierungszusage des Landes. Sonst wird es nichts mit dem Rechtsanspruch auf Vermittlung eines Kinderbetreuungsplatz.”
Gemeinden müssen ElementarpädagogInnen fair bezahlen
Damit Kinderbetreuung funktioniert, braucht es entsprechend Personal. Erst vor kurzem wurde öffentlich, dass KindergärtnerInnen teils 40 Stunden gearbeitet haben, aber nur 36 Stunden bezahlt bekamen. “Einige Gemeinden haben reagiert und zumindest drei Jahre nachgezahlt.” Es gibt ein entsprechendes Landesgesetz und dies haben Gemeinden umzusetzen. “Viele Betroffene fallen um viele Jahre um, weil die Ansprüche verjährt sind.”
Der Bedarf an Betreuungspersonal wird weiter steigen, auch durch den Rechtsanspruch auf die Vermittlung eines Betreuungsplatzes. “Das Gerangel um Personal wird größer. Manche Gemeinden bieten Verträge mit Ferienzeiten an, um BetreuerInnen zu bekommen und andere Gemeinden, die fünf Wochen Urlaub bieten, auszustechen.” Auch hier wird man um eine einheitliche Regelung nicht herumkommen und transparent kommunizieren müssen.