Für die Liste Fritz ist das von der TIWAG geplante Mega-Pumpspeicherkraftwerk im Kaunertal überdimensioniert, hat viel zu viele Nachteile für die Menschen in der Region und gehört daher gestoppt. “Nicht überall, wo Wasserkraft draufsteht, steckt auch ein vernünftiges Projekt drinnen! Beim Kraftwerk Kaunertal geht es nicht um die Energiewende, diese brauchen wir jetzt und nicht mit einem Großkraftwerk, das vielleicht in 20 Jahren in Betrieb geht!”, ist Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint überzeugt, dass die Nachteile des von der TIWAG geplanten Kraftwerksprojekt im Kaunertal bei weitem überwiegen. “Grundsätzlich braucht Tirol einen vernünftigen Energiemix aus Wasserkraft, Sonnenkraft und Windkraft. Wo Wasserkraft Sinn macht, kann es sie auch noch geben. Aber für das Megakraftwerk Kaunertal will die TIWAG mit Unterstützung der schwarz-roten Landesregierung die Venter und Gurgler Ache aus dem Ötztal ableiten und über einen gewaltigen Stollen ins Platzertal umleiten. Damit wird das Ötztal entwässert und das Platzertal geflutet! Das ist ein Anschlag auf die Landwirtschaft, den Tourismus und die Freizeitwirtschaft an der Ötztaler Ache, die mit und vom Wasser der zwei Bäche leben. Das ist ein Anschlag auf alle Menschen im Ötztal und in der Region, der direkt auf ihren Wirtschafts-, Natur- und Lebensraum abzielt. Wir als Liste Fritz lehnen das strikt ab!”
Nein zur Wasserableitung – Nein zur Naturzerstörung
Seit 2009 plant die TIWAG am Mega-Pumpspeicherkraftwerk, das eine rücksichtlose und brutale Naturzerstörung, die Ableitung von zwei Bächen aus dem hinteren Ötztal, die unwiederbringliche Zerstörung einer riesigen Moorlandschaft in der Größe von neun Fußballfeldern im Platzertal sowie jahrelange Baustellen und Belastungen für die Bevölkerung bedeutet. Eine 120 Meter hohe Staumauer, fast so hoch wie der Stephansdom in Wien, und ein Speichersee im Platzertal mit 42 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen bedeuten massive Eingriffe in unseren Lebens- und Naturraum. “Ein derart überdimensioniertes Kraftwerk geht auf Kosten unserer Landschaft und ist keine Zukunftsansage!“, zeigt sich Sint überzeugt. Die negativen Auswirkungen treffen die Bevölkerung. „Laut einer Studie des WWF wird sich die von der TIWAG geplante Wasserableitung von bis zu 80% des Wassers aus der Venter und der Gurgler Ache dramatisch auf den Wasserhaushalt des Ötztals auswirken“, so Sint, der angesichts derartiger Prognosen von fahrlässigem Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser und unserer Natur spricht. „Wasser hat nicht nur einen Geldwert, Wasser hat auch einen Wert für unsere Menschen in der Landwirtschaft, im Tourismus und als Erholungsfaktor! Um das Wasser wird es massive Nutzungskonflikte geben, denn der fortschreitende Klimawandel, die Gletscherschmelze und Ableitungen für das Kraftwerk ergeben eine toxische Mischung, die sich negativ auf den Nutz- und Trinkwasserhaushalt im Ötztal auswirken kann.“
Schluss mit einseitiger Energiepolitik von TIWAG und ÖVP
Die ÖVP hat über Jahre und Jahrzehnte keine vernünftige Energiepolitik, sondern sture Kraftwerkspolitik – dominiert von der TIWAG – betrieben. Frei nach dem Motto ´Wasserkraft ist gut, Wasserkraft ausbauen noch besser` hat die ÖVP-dominierte Landesregierung den Ausbau anderer Energien über Jahrzehnte vernachlässigt. Für Klubobmann Sint gilt auch hier: „Bis heute hat die Landesregierung den Ausbau von Photovoltaikanlagen und auch der Windkraft ignoriert und fast ausschließlich auf den Ausbau der Wasserkraft gesetzt. Deshalb ist Tirol Schlusslicht bei der Windkraft und Schlusslicht bei der Photovoltaik. Das tut sehr weh, weil wir beste Voraussetzungen und motivierte Bürger für die Sonnenstromnutzung haben! Tirol braucht nicht das nächste Megakraftwerk, sondern einen vernünftigen Energiemix, mit Energiesparen und dem Ausbau der Sonnenkraft!“