Für mehr Personal verweigert Landesregierung das Geld!
“Die Kritik und den Befund der Tiroler Heimanwältin kann ich unterstützen. Ich habe in den letzten Wochen und Monaten selbst etwa jedes siebte Tiroler Alten- und Pflegeheim in Tirol besucht und mir im Gespräch mit den zuständigen Pflegedienst- und Heimleitern über ihre Probleme und Herausforderungen ein Bild gemacht. Fest steht, es gibt Pflegepersonal, aber es fehlt den Heimen das Geld vom Land dieses Personal auch anzustellen”, erklärt FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.
Schwarz-Grün spart am falschen Platz!
“Die Lösungen sind den Betroffenen, dem zuständigen ÖVP-Landesrat Tilg und der Platter-Regierung seit langem bekannt: Erstens ist der Personalmangel ein Geldmangel, weil die Landesregierung bei den alten Menschen am falschen Platz spart und einen völlig veralteten Minutenschlüssel zur Heimfinanzierung heranzieht. Zweitens wird das Pflegepersonal an den Spitälern besser bezahlt als in den Altenheimen, weshalb es auch eine Abwanderung von den Heimen hin zu den Spitälern gibt. Hier verlangen wir das gleiche Grundgehalt. Und drittens fehlt es an den richtigen Arbeits- und Rahmenbedingungen für den extrem anspruchsvollen Pflegeheimjob”, hält Andrea Haselwanter-Schneider fest.
Problem veralteter Minutenschlüssel – seit 1988 unverändert!
Für die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol liegt das Hauptübel in der Finanzierung der Alten- und Pflegeheime über den Minutenschlüssel. ÖVP-Landesrat Tilg hat Handlungsbedarf und ist schwerstens säumig!
“Das Land Tirol teilt das Geld für die Alten- und Pflegeheime auf Basis eines Minutenschlüssels zu, der seit 1988 (!) unverändert gilt. Inzwischen hat sich die Welt aber verändert, die Tiroler werden älter, die medizinischen Möglichkeiten besser, in den Altenheimen gibt es viel mehr Menschen mit hohen Pflegegeldstufen und damit viel mehr Vollzeitpflegefälle. Die medizinische Betreuung im Heim wird damit aufwendiger, personalintensiver und teurer! Für Therapieleistungen, Freizeit- und Unterhaltung der alten Menschen sieht dieser veraltete Minutenschlüssel der Landesregierung kein Geld und damit kein Personal vor. Altenheime, die derartige Leistungen für die alten Menschen trotzdem anbieten, müssen sie sich von der Pflege absparen. Sie geraten in ein Dilemma, denn mehr Therapie und Unterhaltung für die alten Menschen heißt weniger Zeit für die Pflege der alten Menschen”, formuliert Andrea Haselwanter-Schneider das Problem.
Minutenschlüssel dringend reformieren!
“Als Konsequenz fordern wir schon lange, diesen veralteten Minutenschlüssel dringend zu reformieren. Dazu haben Arbeitsgruppen, in denen die Praktiker der Pflege vertreten waren, auch schon längst getagt, aber ihre Berichte und Aufforderungen verstauben in der Regierungs-Schublade des Herren Tilg! Das ist eine höchst unverantwortliche Politik gegenüber den alten Menschen und gegenüber dem Personal in den Heimen. Ein Sparen am falschen Platz, eine fehlende Wertschätzung für die alten Menschen und eine ungeheuerliche Geringschätzung der gewaltigen Arbeit des Personals in den Alten- und Pflegeheimen!”, verlangt FRITZ-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider endlich Reformvorschläge von ÖVP-Landesrat Tilg.