Aufgewärmte Argumente von vorgestern!
Der Landesrechnungshof hat 5 von 279 Tiroler Gemeinden angeschaut, also 1,8% der Gemeinden, und meint daher, dass es in Tirol zu viel Kinderbetreuungsangebot gebe, welches ohnehin nicht nachgefragt werde.
“Diese Erhebung des Landesrechnungshofes ist freundlich formuliert eine Fleißaufgabe, zumal die zuständige Landesrätin mit dem Bericht ´Statistik der Kinderbetreuungseinrichtungen 2014/15′ vor drei Monaten umfangreiche Daten vorgelegt hat. Total befremdlich ist aber die derzeitige politische Debatte, die sämtliche Argumente von vorvorgestern aufwärmt. Was derzeit Teile der ÖVP und der FPÖ von sich geben ist ein familienpolitischer, sozialpolitischer und wirtschaftspolitischer Rückschritt. Anstatt die Fakten zu kennen und mit diesen die Situation der Tiroler Familien zu beurteilen, werden persönliche Befindlichkeiten zum Besten gegeben. Das Wohl der Kinder, der Eltern und der Tiroler Wirtschaft zählt nicht”, hält FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider fest.
Die Zahlen und Fakten der Kinderbetreuung in Tirol!
Die Liste Fritz – Bürgerforum Tirol verweist Regierungs- und Oppositionsparteien auf die wesentlichen Fakten aus dem eigenen Zahlenmaterial des Landes Tirol:
• In Tirol haben gerade 131 von 279 Gemeinden, das sind 47%, eine Kinderkrippe. Jeder Fünfte Tiroler (21%) lebt in einer Gemeinde ohne Kinderkrippe.
• Jedes Fünfte Kind (18%) wird heute außerhalb der Wohngemeinde betreut.
• 4.941 Kinder werden in Tirol in den Kinderkrippen betreut. Von 3.806 dieser Kinder, das sind 77%, sind die Mütter berufstätig oder in Ausbildung. Nur 23% sind nicht berufstätig.
• Ganztägig heißt bei den Tiroler Kinderkrippen, dass um 15 Uhr nur mehr 55% geöffnet haben. Nur mehr 14% haben bis 18 Uhr offen.
• Ganzjährig heißt bei den Tiroler Kinderkrippen, dass rund 76% (!) in den Weihnachtsferien geschlossen haben, 16% in den Semesterferien, 41% in den Osterferien und 75% (!) in den Sommerferien zu sind.
Familienfreundlichkeit und Wahlfreiheit für Eltern!
“ÖVP-Abgeordnete Schwaighofer kennt die Realität offenbar nur vom Hörensagen. Unsere Forderungen ´Jedem Kind seinen Kinderbetreuungsplatz’ über einen Rechtsanspruch hat nicht Ideologie, sondern Hausverstand, Familienfreundlichkeit und Wahlfreiheit für die Eltern im Sinn. Der Rechtsanspruch in Deutschland wurde übrigens von der CDU eingeführt. Eine Prämie für Mütter, die daheim betreuen, wie die FPÖ meint, ist nicht Sinn der Sache. Alle Studien zur Familienpolitik beweisen, dass Sachleistungen viel zielführender sind als reine Geldleistungen. Die Kinderbetreuung ist schließlich nicht verpflichtend, sondern bietet den Eltern Wahlfreiheit”, erklärt Andrea Haselwanter-Schneider.
Debatte geht an den Fakten vorbei!
Grün-Abgeordneter Weratschnig will gemeindeübergreifende Lösungen, wenn der Nahverkehr zwischen den Betreuungseinrichtungen ausgebaut wird. Wie stellt er sich das praktisch vor, sollen also die Kleinkinder mit dem VVT-Bus von der einen in die andere Kinderbetreuungseinrichtung pendeln? Gemeindeübergreifende Lösungen können die Ausnahme, aber nicht die Regel sein, sie sind für Kleinstgemeinden sinnvoll, wenn der Transport, vor allem zu Mittag, organisiert ist. Die derzeitige politische Debatte zur Kinderbetreuung geht vollkommen an den Fakten und an der Realität der Tiroler Eltern vorbei!”, stellt FRITZ-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider fest.