Das von ÖVP und SPÖ vorgelegte neue Tourismusgesetz ist für Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint nicht der große Wurf, trotzdem wird die Liste Fritz dem Tourismusgesetz zustimmen. „Für die Liste Fritz ist das neue Tourismusgesetz wahrlich kein großes Bravourstück, denn es fehlen die großen und notwendigen Änderungen bei der Tourismusabgabe, aber es sind auch Erleichterungen für einige Beitragszahler dabei. Mit durchschnittlich 270 Euro zwar keine Riesenentlastung, aber immerhin eine Entlastung!“, begründet Sint die Zustimmung der Liste Fritz. Trotzdem hält sich die Freude in Grenzen. Denn die schwarz-rote Landesregierung war für keine vernünftige Änderungen offen, hat keinen vernünftigen Anstoß zur Problemlösung aufgenommen. „Diese sture und unflexible Haltung kann ich nicht nachvollziehen. Dies zeigt sich am Beispiel einer Gastwirtin die Ende März 2024 ihr Wirtshaus zugesperrt hat, seitens des Landes Tirol wird ihr aber für das gesamte Jahr die Tourismusabgabe vorgeschrieben. Und so muss sie für 12 Monate zahlen, obwohl sie nur 3 Monate Umsatz macht. Dass es nach wie vor nicht möglich ist, während des Jahres die Tourismusabgabe flexibel zu berechnen, ist nicht nachvollziehbar!“, so Sint, der auch nicht verstehen kann, dass ÖVP wie SPÖ einen Liste Fritz-Antrag dazu abgelehnt haben.

Liste Fritz: Tourismusabgabe: Reform statt Abschaffung

„Das Motto der Liste Fritz lautet: Jeder, der wirklich vom Tourismus profitiert, soll auch die Abgabe zahlen. Aber es darf nicht jeder Tiroler abkassiert werden! Derzeit ist die Tourismusabgabe zu einer Tourismussteuer für jeden Tiroler verkommen!“, weist Sint die platte und falsche Begründung, dass jeder in Tirol vom Tourismus profitiert, vom Tisch. „Es gibt viele Tiroler, die Tourismusabgabe zahlen, aber nicht davon profitieren. Wie soll eine Fahrschule, ein Physiotherapeut oder ein Bestatter in nicht touristischen Regionen vom Tourismus profitieren?“, fragt sich Sint zurecht. Er lässt auch nicht das Argument gelten, dass die Tourismusabgabe vor allem in die Infrastruktur fließt, zum Vorteil für alle Tiroler. „Das ist unwahr. Denn die Einheimischen zahlen ohnehin schon für alles und jedes mehrfach. Als Steuerzahler, über die Tourismusabgabe und Eintrittsgeldern! Zudem werden auch alle Schattenseiten und Auswüchse des Tourismus ausgeklammert und abgestritten! Verstopfte Straßen, Staus, Lärm und schlechte Luft, Übererschließung und Naturzerstörung, Bodenversiegelung durch Bettenburgen, Großhotels und Chaletdörfer, fortschreitender Ausverkauf unserer Heimat durch Investorenmodelle samt Spekulanten und illegalen Freizeitwohnsitzen sind für die schwarz-rote Landesregierung scheinbar nicht existent!“, kann Sint diese Ignoranz nicht nachvollziehen. „Der Tourismus gehört zu Tirol und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber mehr Demut würde den Touristikern guttun!“, verweist Sint auch auf konkrete Reformvorschläge mit zwei Kernpunkten seitens der Liste Fritz. „Es ist höchst an der Zeit, die Beitragsgruppen drastisch zu reduzieren! Denn heute zahlen 600 Beitragsgruppen, bei Einführung der Tourismusabgabe waren es noch 10! Die 34 Tourismusverbände schwimmen im Geld. Rund 140 Mio. Euro aus der Tourismusabgabe und 100 Mio. aus der Nächtigungsabgabe kommen da jedes Jahr zusammen! Fairer und gerechter ist es dann auch, die Höhe der Tourismusabgabe vom Gewinn und nicht vom Umsatz zu berechnen!“, so Sint, für den das im Gegensatz zur schwarz-roten Landesregierung nicht verfassungswidrig ist. „Es mag damit zwar weniger Geld in die Kassen der Tourismusverbände fließen, dafür werden aber auch die Begehrlichkeiten weniger, wofür der Tourismus mitzahlen soll!“