„Die Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen und Haftungsansprüchen gegenüber Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die einer Bausperre in Amras zustimmen werden, ist eine absolute Grenzüberschreitung seitens der Projektwerber zu einem Megabauprojekt in Amras. Ganz unverhohlen wirft der Projektwerber den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten Amtsmissbrauch vor, wenn sie für eine Bausperre in Amras stimmen. Den Gemeinderat vor einer Abstimmung auf diese Art und Weise zu beeinflussen und zu einem gewissen Stimmverhalten drängen zu wollen, ist ein perfides Mittel. Der Innsbrucker Gemeinderat darf sich nicht von einer Immo-Firma treiben lassen, bei der nun die Zeit drängt, weil sie Millionen Euro für eine grüne Wiese bezahlt hat. Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund. Dabei sind für den Gemeinderat noch nicht einmal die wesentlichen Fragen in Bezug auf Flächenwidmung, Bebauungsplan oder etwaige Veränderungen der Grundstücksgrenzen geklärt.

Mittlerweile haben zahlreiche Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gemerkt, dass am Bedarf der Menschen vorbei gebaut wird und das müssen auch die Projektwerber beim Projekt in Amras einsehen. Wir brauchen nicht die nächste Großbaustelle, die dem Innsbrucker Wohnungsmarkt sündteure Wohnungen bringt, die zum überwiegenden Teil von Investoren und Spekulanten aufgekauft werden. Wir müssen für jene Menschen bauen, die es brauchen und das sind nun mal vorwiegend Menschen, die sich am freien Markt in Tirol nichts mehr leisten können, weil die Preise in absurde Höhen geklettert sind“, erklärt Liste Fritz-Gemeinderätin und Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Die Liste Fritz sieht in einer Bausperre eine rechtlich gedeckte Möglichkeit, um dem Gemeinderat die notwendige Zeit zu geben, um beispielsweise festzustellen, ob überhaupt ein Bedarf für so ein Mega-Bauprojekt besteht.

„Bürgermeister und Stadt Innsbruck haben den Projektwerber in Gesprächen der vergangenen Monate offenbar unnötig auf die Folter gespannt, anstatt klare Ansagen zu machen. Das hat dazu geführt, dass der Projektwerber jetzt zum Frontalangriff gegenüber dem Innsbrucker Gemeinderat ausgeholt hat. Keineswegs entschuldigt das die vollkommen überschießende Reaktion durch den Projektwerber, aber vom Bürgermeister der Stadt Innsbruck erwarten wir uns, dass er klare Grenzen setzt und dem Projektwerber vom ersten Gespräch an reinen Wein einschenkt. Wir als Liste Fritz sind seit Jahren mit den betroffenen Anrainerinnen und Anrainern in Kontakt. Wir haben die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort ernst genommen, die nicht noch ein solches Mega-Bauprojekt vor ihre Haustüren gepflanzt bekommen wollen. Es gibt auch keine Bedarfserhebung, die besagt, dass es in Amras auf 8.000 m² grüner Wiese weitere zusätzliche, hochpreisige Wohnungen für den freien Markt braucht. Die Leerstandserhebung hat ergeben, dass mehr als 3.500 Wohnungen in Innsbruck leer stehen. Der Bedarf an weiteren Wohnungen, die dann ebenfalls zu einem großen Teil leer stehen könnten, ist absolut nicht gegeben“, hält Liste Fritz-Gemeinderätin Andrea Haselwanter-Schneider fest.