In Going planen die Bergbahnen Ellmau-Going auf einer rund 22.000 m² großen, grünen Wiese ein Großhotel mit 288 Betten, 275 Autoabstellflächen, Swimmingpool und Restaurant. „Der Knackpunkt ist, dass diese grüne Wiese als hochwertige landwirtschaftliche Vorsorgefläche ausgewiesen und unter Schutz gestellt ist. Wie beim umstrittenen Gewerbegebiet Unterbürg in St. Johann soll die Unterschutzstellung aufgehoben und die Wiese zugebaut werden. Das ist der nächste Griff nach wertvollen landwirtschaftlichen Flächen, so gehen Bodenfraß und Bodenversiegelung ungezügelt weiter“, warnen Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und Bezirkssprecher Sepp Niedermoser.
Liste Fritz: kein öffentliches Interesse für Aufhebung der landwirtschaftlichen Vorsorgefläche
Viele Gründe sprechen gegen dieses Großhotelprojekt in Going. Ganz zentral die angedachte Aufhebung der Unterschutzstellung der hochwertigen landwirtschaftlichen Fläche. „Das geht nur, wenn es ein öffentliches Interesse dafür gibt. Die Bergbahnen Ellmau-Going als Hotelprojektbetreiber führen als Begründung das Überleben der Astbergbahn in Going an. Das ist weit hergeholt und eigentlich skurril, denn ein Großhotel neben der Astbergbahn ist keine Garantie für den wirtschaftlichen Aufschwung dieses Liftes und damit darf sich kein öffentliches Interesse konstruieren lassen“, zieht Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint überhaupt den Bedarf für diese Bettenburg in Zweifel. „Fakt ist, in Going gibt es genügend Gästebetten, denn die vorhandenen Gästebetten sind ja bei weitem nicht zu 100% ausgelastet. Und nur weil es ein neues Großhotel gibt, kommen ja nicht automatisch mehr Gäste nach Going. Schlussendlich nimmt ein solches Großhotel vor allem den bestehenden Tourismusbetrieben ihre Gäste und Mitarbeiter weg, da kannibalisiert sich der Tourismus selbst“, erkennt Sint keine Notwendigkeit für die nächste Bettenburg und befürchtet massive Nachteile für die bestehenden Tourismusbetriebe sowie eine zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung für die Anrainer.
Liste Fritz hat Landtagsanfrage eingebracht: Rechtzeitiges Nein der Landesregierung spart Planungskosten
„Landesregierung, Gemeinde und Bevölkerung müssen sich entscheiden. Wollen wir den enormen Bodenfraß eindämmen, dann müssen wir in Going das Zubetonieren von rund 22.000 Quadratmetern grüner Wiese stoppen. Deshalb hat die Liste Fritz im März-Landtag eine Landtagsanfrage an Landeshauptmann Mattle, Raumordnungslandesrat Geisler und Tourismuslandesrat Gerber gestellt. Es geht uns um Aufklärung und darum, dass die Bergbahnen Ellmau-Going als Projektbetreiber des Großhotels sowie die betroffene Standortgemeinde Going frühzeitig und rechtzeitig erklärt bekommen, dass dieses Großhotel auf einer geschützten landwirtschaftlichen Vorsorgefläche nicht umsetzbar ist. Dass es nicht im Sinne unserer Landesentwicklung ist, die nächste grüne Wiese zu verbauen und für immer zu versiegeln.“