Land und Gemeinden sollten mit gutem Beispiel vorangehen.

Mehr Frauen in den Aufsichtsrat von landeseigenen Unternehmen sowie Unternehmen mit Landesbeteiligung. Diese jahrelange Forderung der Frauenorganisationen und der Liste Fritz ist zumindest ansatzweise angekommen. „Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber die Politik hat reagiert. Das betrifft vor allem die Besetzung der Aufsichtsräte in Landesunternehmen bzw. Unternehmen mit Landesbeteiligungen von mehr als 50 Prozent. Immerhin beträgt dort mittlerweile der Frauenanteil rund 31 Prozent“, erklärt Liste Fritz Parteichefin Andrea Haselwanter-Schneider. Vor allem die Besetzungen des Aufsichtsrates beim landeseignen Energieversorger TIWAG und den Verkehrsbetrieben Tirol (VVT) stimmt Haselwanter-Schneider zuversichtlich. „Bei der TIWAG sind mittlerweile 30 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzt, im Verkehrsverbund Tirol sind es knapp über 44%. Da hat sich endlich etwas bewegt. Auf die von uns geforderten 50 % gibt es allerdings noch viel Luft nach oben.“

Vorstandsetagen sind nach wie vor Männerdomäne

„In den Vorstandsetagen hat sich leider wenig bis gar nichts getan. Mit rund 13 Prozent sind dort Frauen vollkommen unterrepräsentiert. Da besteht noch viel Aufholbedarf.“ Die Liste Fritz hat immer gefordert, dass die Besetzung von Posten in Unternehmen des Landes bzw. mit Landesbeteiligung das alltägliche Leben widerspiegeln soll. „Bei einem Frauenanteil von etwas mehr als 50 Prozent an der Tiroler Bevölkerung sind wir davon aber noch weit entfernt“, sagt Haselwanter-Schneider. „In der TIWAG hätte die Landesregierung zuletzt die einmalige Chance gehabt, eine Frau in die Vorstandsetage zu berufen.“ Jetzt sitzen wieder drei Männer im Vorstand.

Frauen verdienen viel weniger

Trotz aller Beteuerungen seitens der Politik hat sich die Gehaltslücke zwischen Männer und Frauen nicht wesentlich verändert. Frauen verdienen nach wie vor deutlich weniger als Männer. Arbeiter verdienen mehr als das Doppelte als ihre weiblichen Kolleginnen, nicht viel anders verhält es sich bei den Angestellten. Für Liste Fritz-Parteichefin ist das ein unerträglicher Zustand. „Immer wieder hört man seitens der Landesregierung zum Weltfrauentag salbungsvolle Worte über die Ungleichbehandlung von Frauen und dass es höchst an der Zeit ist, hier eine Veränderung herbeizuführen. Geschehen ist bis dato aber zu wenig“, sagt Haselwanter-Schneider. „Wir Frauen haben viel erreicht. Ich bin noch immer die einzige Parteichefin und würde mich freuen, wenn sich das bei den anderen Parteien auch durchsetzen würde.“