Für Liste Fritz ist Wörgl ein Spiegelbild verfehlter Gesundheitspolitik. Auch Land Tirol ist gefordert.
Für Liste Fritz Landtagsabgeordnete Gabi Madersbacher steht in Wörgl die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auf dem Spiel. „Nach dem unerwarteten Tod eines Kassenarztes wissen viele Patienten nicht mehr, an wen sie sich wenden sollen. Die Situation in Wörgl ist mittlerweile mehr als besorgniserregend“, fordert Madersbacher, selbst Wörglerin, eine schnellstmögliche Nachbesetzung der Kassenstelle und nimmt auch Bürgermeister Riedhart in die Pflicht. Vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass in den nächsten Jahren weitere Kassenärzte ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Madersbacher sieht aber besonders die Österreichische Gesundheitskasse gefordert. „In der gegenwärtigen Situation hilft es uns nicht, wenn der Landesvorsitzende der ÖGK den betroffenen Patienten ein geplantes Primärversorgungszentrum in Aussicht stellt, das vielleicht in einigen Monaten in Betrieb gehen könnte“, so Madersbacher, die auf eine Anfrage bei der ÖGK im Zusammenhang mit einem Primärversorgungszentrum in Wörgl seit rund 2 Monaten auf eine Antwort wartet. „Mein Vertrauen in die ÖGK in Tirol ist mittlerweile enden wollend.“
Das Problem duldet keinen Aufschub: Liste Fritz fordert Reform des Kassenarztsystems
„Tirol hat zu wenig Kassenärzte. Das zeigt das Beispiel Wörgl eindrucksvoll. Und die Lage wird sich auch aufgrund anstehender Pensionierungen weiter verschärfen“, ist Liste Fritz Parteichefin und Gesundheitssprecherin Andrea Haselwanter-Schneider wenig optimistisch. „Das Problem ist seit Jahren bekannt, mittlerweile ist es selbst bei Wahlärzten ein Problem, einen Termin zu bekommen. Was muss noch passieren, damit die Verantwortlichen endlich reagieren?“, ortet Haselwanter-Schneider ein Systemversagen. „Es wird Zeit, das bisherige System grundlegend zu überdenken und zu hinterfragen. Es braucht endlich eine Neugestaltung. Angesichts des Bevölkerungswachstums ist der Bedarf an Ärzten mit Kassenvertrag stark gestiegen, nicht aber deren Zahl. Und auch das Honorarsystem steht stark in der Kritik. Wenn man als Wahlarzt mehr Freiheiten hat und auch noch mehr verdient, dann ist klar, warum immer weniger einen Kassenvertrag wollen“, sieht Haselwanter-Schneider nicht nur die ÖGK und die Ärztekammer in der Pflicht, sondern auch Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele. „Es liegt auch in ihrer Verantwortung, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, so Haselwanter-Schneider. „Die Liste Fritz fordert schon seit vielen Jahren, endlich vom Reden ins Tun zu kommen. Leider ist das bis zu den Verantwortlichen noch nicht durchgedrungen.“