„Eigentlich völlig absurd, dass der Innsbrucker Gemeinderat beim so wichtigen Thema Bausperre in Amras gestern einen Beschluss unter Ausschluss der Öffentlichkeit fällen musste. Wir als Liste Fritz hätten das Thema Bausperre gerne öffentlich diskutiert, weil es aktuell und wichtig ist. Da gibt es eigentlich nichts, was hinter verschlossenen Türen hätte besprochen werden müssen. Umso erfreulicher ist für uns, dass der Gemeinderat die Bausperre verhängt und damit Investoren und Spekulanten einen Riegel vorgeschoben hat. Wenn man in Amras ein Bauprojekt genehmigt, muss die Hälfte der Wohnungen geförderter, leistbarer Wohnraum für die Menschen in Innsbruck sein. Mega-Bauprojekte, wie das geplante in Amras, haben wir in Innsbruck schon genug. Der tatsächliche Wohnbedarf im sündteuren Wohnsegment dürfte überschaubar sein, wenn 3.500 Wohnungen festgestellt leer stehen und es geschätzt gute 7.000 Wohnungen sind. Offensichtlich mangelt es Innsbruck nicht an sündteuren Wohnungen jenseits der 5000 Euro, sondern es mangelt an Wohnraum, den sich Familien und Personen mit niederen bis mittleren Einkommen leisten können. Was die Bauträger betrifft, ist es deren privates Risiko, wenn sie sich von der Goldgräberstimmung der vergangenen Jahre mitreißen lassen und horrende Preise für Grundstücke bezahlen. Sie haben kein Anrecht auf einen bestimmten Bebauungsplan, sie haben kein Anrecht darauf in einer bestimmten Größe und Dimension bauen zu dürfen. Bausperren gibt es mittlerweile auch in anderen Gemeinden, da ist Innsbruck keineswegs eine Ausnahme. Das Tiroler Raumordnungsgesetz sieht diese Regelung als Möglichkeit für die Gemeinden vor und immer mehr Gemeinden machen davon Gebrauch. Es ist eine sinnvolle Stopp- und Nachdenktaste für solche Mega-Bauprojekte, die neu gedacht und an den tatsächlichen Bedarf der Menschen angepasst werden müssen. Wir von der Liste Fritz nehmen die Beschwerden und Sorgen von Anrainern ernst. Wir nehmen aber auch die zunehmende Versiegelung von Flächen sehr kritisch wahr. Was dieser hohe Versiegelungsgrad schlussendlich auslösen kann, haben wir bei den verheerenden Hochwasserereignissen der vergangenen Wochen und Monate gesehen. Eine moderne Stadt kombiniert das Bedürfnis der Menschen nach Wohnraum, nach Ruhe und Erholungsräumen innerhalb des Stadtgebiets und den Sicherheitsaspekt betreffend Wasserabfluss und Versickerung“, ist Liste Fritz-Gemeinderätin und Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider überzeugt.