„Die Honorarverhandlungen zwischen Ärztekammer und ÖGK sind gescheitert. Damit ist die ärztliche Versorgung der Tiroler Bevölkerung außerhalb Innsbrucks an den Wochenenden und vor Feiertagen in Gefahr. Gerade in den peripheren Regionen ist eine ganzjährige, ganztägige und flächendeckende Versorgung eine dringende Notwendigkeit. Bisher ist die ärztliche Bereitschaft in allen Tiroler Regionen an allen Wochenenden und vor allen Feiertagen zur Verfügung gestanden. Das bedeutet, dass von Samstag 07:00 Uhr bis Montag 07:00 Uhr eine Ärztin oder ein Arzt in Nacht- bzw. Rufbereitschaft erreichbar war. Seit 01. Oktober sind die Bereitschaftszeiten auf die Zeiten von Samstag 09 bis 21 Uhr und Sonntag von 09 bis 21 Uhr eingeschränkt. Die Menschen verlassen sich darauf, dass sie im Notfall einen Allgemeinmediziner vor Ort ansteuern können und nicht darauf angewiesen sind, weite Wege in das nächste Krankenhaus machen zu müssen. Oberstes Ziel ist die Entlastung der Spitalsambulanzen, was uns mit dieser Zuspitzung der Bereitschaftszeiten nicht gelingen wird. Ganz im Gegenteil. Mit den gescheiterten Honorarverhandlungen und den damit fehlenden Bereitschaftszeiten werden die Spitalsambulanzen noch mehr Notfälle übernehmen müssen und eine vorgelagerte Triage durch die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner wird es nicht mehr geben. Das können wir so nicht hinnehmen, weshalb wir als Liste Fritz einen Dringlichkeitsantrag im Oktober-Landtag einbringen, um eine Überbrückungsfinanzierung durch das Land Tirol zu beschließen“, erklärt Liste Fritz-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider.

Der Tiroler Landtag hat dem Liste Fritz Dringlichkeitsantrag einstimmig die Dringlichkeit zuerkannt. Damit wird das brennende Thema noch am Donnerstag im Tiroler Landtag diskutiert. Die Liste Fritz hofft auf eine positive Entscheidung im Sinne der Tiroler Bevölkerung und eine vorübergehende finanzielle Absicherung durch das Land Tirol, bis ÖGK und Ärztekammer eine Einigung erzielen.

„So kurz vor dem Start der Wintersaison, wenn Einheimische und Touristen in hoher Frequenz die Allgemeinmediziner in den Tälern ansteuern, ist diese Einschränkung in der Versorgung besonders prekär. Deshalb braucht es diese Überbrückungs- oder Zwischenfinanzierung durch das Land Tirol dringend. ÖGK und Ärztekammer sind dazu aufgerufen in weiteren Verhandlungen eine Einigung zu erzielen. Bis dahin ist aber auch die zuständige ÖVP-Gesundheitslandesrätin Hagele gefordert. Sie muss sich darum bemühen, die Gesundheitsversorgung abzusichern. Wenn sich ÖGK und Ärztekammer nicht einigen, kann sie sich nicht auf den Standpunkt zurückziehen, dass das Land Tirol nicht zuständig ist. Wenn zwei sich streiten, braucht es eben einen Dritten, der in diesem Fall das Geld in die Hand nimmt und den Menschen in Tirol hilft. Die ärztliche Bereitschaft muss so lange wieder auf Schiene gebracht werden, bis sich die Streithansln einigen. Flächendeckend, ganztägig und ganzjährig!“, hält Liste Fritz-Landtagsabgeordnete Andrea Haselwanter-Schneider abschließend fest.